Furth bei Göttweig, Benediktinerstift Göttweig Zurück
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Südlich der Stadt Krems erhebt sich in beherrschender Lage über dem östlichen Ausgang der Wachau das schlossartige, durch seine weithin sichtbare, markante Silhouette ausgezeichnete Benediktinerstift. 1083 gründete der hl. Passauer Bischof Altmann ein Chorherenkloster, das bereits 1094 in ein Bendiktinekloster umgewandelt wurde. Bis zu den Umbauten des 17. und 18. Jahrhunderts war das Kloster ein Komplex verschiedener mittelalterlicher Trakte, die im Zuge eines frühbarocken Umbaus zusammengefasst und vereinheitlicht wurden. Nach dem verheerenden Brand von 1718 wurde unter Abt Gottfried Bessel 1719 der Grundstein zm großartigen hochbarocken Neubau nach Plänen Johann Lucas von Hildebrandts gelegt. Dabei wurden die mittelalterlichen und frühbarocken Stiftsbauten weitgehend abgetragen und ein Idealkonzept entwickelt, das von klösterlichen Zwecken und Ansprüchen des Kaiserhauses charakterisiert ist. Dieses wurde mit einigen Abänderungen nur zu zwei Drittel vewirklicht. Drei lang gestreckte, mit Ecktürmen akzentuierte Flügel umschließen einen, durch Einbauten strukturierten großen Hof mit der zentralen, im Escorial-Typus angeordneten Stiftskirche. Sie weist zeitlich verschiedene Bauteile auf hochmittelaterlicher Grundlage auf: Der gotische, 1402 bis 1431 erbaute gotische Chor wurde Ende des 16. Jahrhunderts umgebaut und als hoch aufragende Altarbühne gestaltet. Das Langhaus wurde 1635 bis 1642 von Cypriano Biasino Domenico Sciassia d. J. in frühbarocken Formen errichtet. Aus dieser Zeit stammt auch der 1639 bezeichnete Hochaltar. In der Altmanni-Krypta befindet sich die Grablege des Klosterstifters. Besonders bemerkenswert ist das monumentale, mit Plastik besetzte Stiegenhaus, die weiträumigtse Treppenanlage der österreichischen Barockarchitektur. Es wird vom weitgespannten Deckengemälde Paul Trogers, die Apotheose Kaiser Karl VI. darstellend, bekrönt.