Altenburg, Benediktinerstift Altenburg Zurück
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Auf einem steil nach Süden abfallendem Plateau liegt am westlichen Rande des Horner Beckens das Waldviertler Benediktinerkloster. Es wurde 1144 wahrscheinlich in der Nähe einer Burg – „Altenburg“ – von der Gräfin Hildburg von Poigen und ihrem Sohn Hermann gegründet. Nach Verwüstungen durch die Hussiten, wirtschaftlichem und pastoralen Rückgang zur Reformationszeit war das Kloster 1552 „ ein wüster Steinhaufen“. Ende des 16. Jahhunderts wurden die Befestigungen ausgebaut, im 30jährigen Krieg erfolgten wiederum starke Schäden. Um 1650 wurden die alten Klostertrakte eingeebnet um Platz für eine monumentale Neuanlage zuschaffen. Unter Abt Placius Much erfolgte der barocke Ausbau des Klosters und der Stiftskirche hl. Lambert durch Josef Munggenast 1730 bis 1743. Dabei wurden gewisse Trakte des 17. Jahrhunderts erhalten, der Prälaten- und Kaiserhof neu gestaltet. Hinzu kamen monumentale Neubauten wie der Marmor- und der Bibliothekstrakt. Mit diesen wurde die weithin sichtbare 208 m lange Ostfront als Hauptansicht des Stiftes imposant gestaltet. Diese Trakte, vor allem die weit über die Grenzen bekannte Bibliothek bilden eine großartige Synthese von Architektur, Stuck, Plastik und Malerei und sind mit den Namen Josef Munggenast (Architektur), Franz Joseph Holzinger und Johann Michael Flor (Stuck), Franz Leopod Fahrmacher und Jakob Christoph Schletter (Skupltuern) den Malern Johann Georg Schmit und allen voran Paul Troger, der in Bibliothek und Kirche sein Hauptwerk schuf, verbunden. In die weitgehend erhaltenen spätgotischen Außenmauern der zum sensibel abgestuften Farbraum interpertierten Kirche setzte Munggenast den großatigen ovalen Kuppelraum, an dessen Gewölbeschale das herrliche Fresko Trogers mit der apokalyptischen Vision des hl. Johannes erstrahlt. Im Rahmen von Führungen sind auch das „alte Kloster“ mit beachtlichen mittellaterlichen Bauteilen zu besichtigen.