Maria Laach am Jauerling, Maria Laach am Jauerling
Info
Die am Südabhang des Jauerling hoch gelegene mittelalterliche Wallfahrtskirche fügt sich mit ihren Bauformen und Proportionen ausgezeichnet in die zur Wachau abfallende Hügellandschaft des südlichen Waldviertels. Zusammen mit der gotisch-spätgotischen Architektur hat sie ihre mittelalterliche Ausstattung großteils erhalten. Aus einer Kapelle des 14. Jahrhunderts hervorgegangen wurde um 1400 der Langchor, um 1500 die dreischiffige Staffelhalle des Langhauses mit den spätgotischen Schling- und Netzrippengewölben über den achteckigen Pfeilern errichtet. Die ornamentale Brüstung der Orgelempore und das Sakramensthäuschen sowie der Taufstein und die kelchförmige Kanzel sind Meisterleistungen der spätgotischen Steinmetze. Ein Hauptwerk der spätgotischen Schnitzkust und Malerei Niederösterreichs ist der reich mit Figuren besetzte Flügelaltar. Zentral thront die Muttergottes als Himmelskönigin im kielbogig abgeschlossenen Schrein, die Flügeln zeigen vier reliefierte weihnachtliche Szenen aus dem Marienleben mit reizvollen Details, bei geschlossenem Zustand acht gemalte Passionsszenen vom Ölberg bis zur Auferstehung. Das eigentliche Gnadenbild „Unsere Liebe Frau mit den sechs Fingern“ stammt aus dem 15. Jahrhundert und befindet sich im linken Seitenschiff. Wegen der einen Rosenkranz haltenden sechsfingrigen Hand der Madonna erlangte es volkstümliche Bekanntheit. An reformationszeitlichen Kunstwerken sind die bemerkenswerten Grabmäler und aufwendigen Totenschilder der Familie Kuefstein zu nennen, so das Freigrab mit der über dem Wappenschild der Kuefstein knieenden Figur des Johann Georg III. von 1607, das dem berühmten flämischen Bildhauer Alexander Colin zugeschrieben wird.
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